Automatisiertes Fahren 2021
08.06.2021 – 09.06.2021 – Virtuell an Ihrem Arbeitsplatz
Kooperationspartner
13.10.2020 – 14.10.2020 – Wiesbaden oder virtuell via Live-Stream
SENSE
Sensorik und Umfelderkennung von morgen
PLAN AND THINK
Situationen erkennen, analysieren und bewerten
ACT
Funktionen des automatisierten Fahrens umsetzen
Dr. Erik Coelingh
Zenuity AB
Ralph Lauxmann
Continental Teves AG & Co. oHG
Robert Lokner
Microsoft Corp.
Dr. Peter Schöggl
AVL List GmbH
Wissenstransfer von der Wissenschaft in die Industrie
Autor: Robert Unseld
Bericht von der 6. Internationale ATZ-Fachkonferenz Automatisiertes Fahren 2020
An der hybrid durchgeführten Fachkonferenz Automatisiertes Fahren im Oktober 2020 nahmen rund 120 Entwicklerinnen und Entwickler teil. Dabei entschieden sich rund zwei Drittel für eine persönliche Präsenz.
Die Tagung Automatisiertes Fahren fand am 13. und 14. Oktober 2020 wie schon andere Veranstaltungen in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie hybrid statt, also teilweise virtuell und teilweise mit Präsenz. Diese Art der Flexibilisierung tut jeder Veranstaltung gut, wobei der Smalltalk um die Vorträge herum natürlich wichtig bleibt. Deshalb kamen trotz der geltenden Reisebeschränkungen dennoch rund zwei Drittel der Teilnehmer persönlich nach Wiesbaden. Die Veranstaltung wurde wegen der Vielzahl interessanter Einreichungen zweizügig abgehalten und war in die drei Oberthemen Plan and Think, Sense und Act gegliedert. Dank der Möglichkeiten zu Q&As per App und der Chatforen für Fragen gab es lebhafte Einzeldiskussionen. Der inzwischen übliche Live-Stream mit Q&A-Funktion wurde als Teil des Hygienekonzepts auch von den Anwesenden für Fragen genutzt, um die Übergabe und Desinfektion von Mikros zu vermeiden. Eine Ausstellung mit Ständen von Continental (virtuell), Edag, Etas, IPG, dSpace sowie Munich Systems bereicherte das von ATZlive zusammen mit den Partnern Continental und Etas veranstaltete Event. Die Teilnehmenden konnten sich so auch in den Pausen mit Zusatzinformationen versorgen.
Erstmals fand auf der Veranstaltung auch ein Science Pitch statt, bei dem Forscherinnen und Forscher der TU Darmstadt sowie der TU Dortmund ihre Projekte beispielsweise zur Umfelderkennung, Sensorarchitektur oder Trajektorienplanung vorstellen konnten. Die Aufzeichnungen können inzwischen auch (kostenpflichtig) unter www.atzlive.de/veranstaltungen/archiv-automatisiertes-fahren-2020/ abgerufen werden.
Mehr Teilnehmer vor Ort als virtuell
In sechs Keynotes und 23 Vorträgen zeigten die Vortragenden zahlreiche interessante Aspekte für den Weg hin zum hochautomatisierten Fahren auf: Das Thema steckt sowohl technisch als auch von der Rechtsprechung her nach wie vor in den Kinderschuhen. Zumal nach ersten Realisierungen noch die Hürde der Akzeptanz der Bevölkerung genommen werden will. "Erst bei einer breiten Nutzung des automatisierten Fahrens kommt der Nutzen richtig zum Tragen", sagt Sigrid de Vries, Secretary General der CLEPA (Comité de Liaison Européen des Fabricants d'Equipements et de Pièces Automobile, Europäischer Verband der Automobilzulieferer). Insbesondere gibt es seitens der CLEPA schon länger einen Call-to-Action in Richtung eines noch zu schaffenden globalen Rahmenwerks für die Umsetzung des hochautomatisierten Fahrens, das ebenso nötig sei wie der faire Zugang zu Fahrzeugdaten für unterschiedliche Marktteilnehmer.
Keine triviale Entwicklung
Dass es noch ein relativ weiter Weg ist, schilderte auch Robert Lokner, Senior Industry Solutions Manager Automotive EMEA bei Microsoft. Nach den Schätzungen von Microsoft könnten aber 2030 dennoch 10 bis 15 % aller Fahrzeuge autonom fahren. Wichtig für die Entwicklung sei dafür unter anderem das Ökosystem für die Daten, vom Requirement Engineering über die Homologation bis hin zur Traceability. Es gibt noch viele Themen, die im Rahmen einer leistungsfähigen Entwicklungsumgebung weitergetrieben werden müssen. Naturgemäß steht für Microsoft der Bereich Datenverarbeitung als solcher stark im Mittelpunkt: Helfen werde bei der Umsetzung des automatisierten Fahrens, dass Petabyte-große Datenmengen heute in Tagen statt Wochen verarbeitet werden und dass diese Performance stetig wächst. Was man laut Lokner als Anbieter autonomer Mobilität aber auf jeden Fall brauche, sei eine klare Daten- sowie KI-Strategie. Dabei bleiben neben den immer noch sehr großen Herausforderungen bei der Entwicklung und Validierung der Systeme, ihres Zusammenspiels und der KI noch viele Dinge, deren Umfang sich erst erahnen lässt: Im Blick behalten werden müssten beispielsweise neue Fehlerquellen, die erst im Zusammenspiel des Gesamtsystems auftreten, die Eigenprüfung auf Systemgesundheit sowie die Aufrechterhaltung und Wartung der KI und Sensorik/Aktorik über die gesamte Fahrzeuglebensdauer. Ob das autonome Fahren das Ticket für die Mobilität der Zukunft ist, diskutierte Ralph Lauxmann, Senior Vice President AMS Strategy & Future Solutions bei Continental Teves.
Wie diese Zukunft genau aussehen wird, bleibt spannend und mag sich je nach Bereich, ob Stadt oder Land, durchaus als recht heterogen herausstellen. Die nächste Veranstaltung findet am 8. und 9. Juni 2021 wieder in Wiesbaden statt.