Ladungswechsel und Emissionierung 2019
23.10.2019 – 24.10.2019 – Hanau, Deutschland
23.10. und 24.10.2018 in Stuttgart
SYSTEMOPTIMIERUNG
Vollvariable Ventiltriebe
und Lambda 1
RDE
SCR-Systeme und
eFuels
ELEKTRIFIZIERUNG
Ladungswechsel und
Emissionskonzepte
Jörg Rückauf
MAHLE Filtersysteme GmbH
Ulrich J. M. Schulz
BMW AG
Der Diesel in den Innenstädten – Anforderungen an den Antrieb der Zukunft
Teilnehmer:
Dr. Andreas Broda
MAN Truck & Bus AG
Prof. Dr. Peter Eilts
TU Braunschweig
Dr. Christian Foltz
PwC Strategy& (Germany) GmbH
Klaus Fuoss
Porsche Engineering Services GmbH
Thomas Poreski
Fraktion GRÜNE
Dr. Christoph Zimmer
BPV Consult GmbH
Autor: Marc Ziegler
Negative CO2-Emissionen sind möglich
Der Verkehr lässt sich nicht nur klimaneutral auslegen. Sogar die Bindung von Treibhausgasen soll möglich sein, wie Jörg Rückauf von Mahle auf der MTZ-Fachtagung Ladungswechsel und Emissionierung erklärte.
"Negative CO2-Emissionen sind möglich", hat Jörg Rückauf, Leiter Produktentwicklung Filtration und Motorperipherie bei der Mahle Filtersysteme GmbH, in seinem Keynote-Vortrag auf der 11. MTZ-Fachtagung Ladungswechsel und Emissionierung am 23. Oktober 2018 in Stuttgart mit aller Deutlichkeit erklärt. Ziel sei nicht, den Verkehr klimaneutral auszulegen, sondern im Gegenteil sogar Treibhausgase zu binden. Rückaufs Vortrag hatte den weltweiten Antriebsmix der Zukunft und Wege in die CO2-freie Mobilität zum Thema.
Eine Szenariobewertung hat hierbei Aufschluss über den Status Quo und mögliche Zukunftsszenarien gegeben bei dem im extremsten Fall bis zu 50 Prozent der verkauften Fahrzeuge im Jahr 2030 reine Elektrofahrzeuge sein würden. Selbst in diesem Fall sollen die BEV allerdings nur 16 Prozent des Gesamtbestandes an Fahrzeugen ausmachen; den weitaus größeren Anteil hätten auch dann noch immer Verbrennungsmotoren und Hybride, die nach Ansicht von Rückauf dann, dank der Verwendung von nachhaltig hergestellten, synthetischen Kraftstoffen, aber einen positiven Einfluss auf die CO2-Werte haben könnten. Selbst mit einem vergleichsweise geringen Anteil an synthetischen Kraftstoffen im Treibstoff von lediglich 19 Prozent könne man bei einem Gesamtmarkt von 1,1 Milliarden Fahrzeugen weltweit gigantische Mengen CO2 einsparen.
Im zweiten Keynote-Vortrag hat Ulrich Schulz, Leiter Konstruktion Antrieb bei BMW Motorsport, den 4-l-V8-Rennmotor der BMW AG vorgestellt, wie er seit der Saison 2012 bis 2018 zum Einsatz kam. Dieser eher emotionale Vortrag befasste sich mit den konstruktiven Herausforderungen eines Hochleistungsmotors im Korsett eines strengen Regelwerkes wie dem der DTM. Schulz stellte aber heraus, dass auch innerhalb dieser sehr engen Grenzen und unter Auslotung sämtlicher Regelgrenzen ein Antrieb entwickelt werden kann, der sowohl in Leistungsausbeute und Effizienz, aber auch in Bezug auf relativer Kostensensitivität Maßstäbe setzen könne. Mit einem ordentlich konstruierten Verbrennungsmotor und unter der zusätzlichen Verwendung von Hybridisierungsmaßnahmen ließen sich auch künftige, noch strengere CO2-Ziele in seinen Augen problemlos verwirklichen.
Als nächstes Projekt wird für die nächste DTM-Saison nun ein 2-l-Turbomotor entwickelt. Ferner steigt BMW ab diesem Jahr in die Formel-E ein.
Das Stuttgarter Maritim-Hotel bietet in diesem Jahr den Rahmen für die 11. MTZ-Fachtagung Ladungswechsel und Emissionierung. An den beiden Tagungstagen am 23. und 24. Oktober 2018 können sich die Teilnehmer bei 20 Vorträgen und einer Podiumsdiskussion zum Thema "Der Diesel in den Innenstädten – Anforderungen an den Antrieb der Zukunft" umfassend informieren.
Schwerpunktthemen am ersten Tagungstag waren der Gesamtprozess, die Emissionierung und ein Impulsvortrag zur Zukunft des Dieselmotors mit anschließender Podiumsdiskussion. Der zweite Tag befasst sich mit den Schwerpunkten Brennstoffzelle, variabler Ventiltrieb, Systemoptimierung und Motorbremse am Nutzfahrzeug.