Der Antrieb von morgen 2021 - Video-Präsentationen
Aufzeichnungen der virtuellen Veranstaltung am 27. und 28. Januar 2021
Kooperationspartner
Zukunft technologieoffen gestalten
16. Internationaler MTZ-Kongress “Zukunftsantriebe”
10. und 11. Mai 2022 in Berlin, Deutschland
Antriebslösungen für HEV, PHEV, BEV und FCEV
Technologie, Systeme, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit
Infrastruktur und Energieketten
Regenerativer Strom, Speicher, Wasserstoff, globale Systeme
Netzintegration
Energie- und Datenmanagement, Sektorkopplung
Internationale Ansätze
Produktion, Distribution, Verteilerketten, Kosten
Dr. Katherine Ayers
Nel Hydrogen, USA
Otmar Bitsche
Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, Deutschland
Dr. Urban Keussen
EWE Aktiengesellschaft, Deutschland
Alexander Krug
Arthur D. Little GmbH, Deutschland
Dr. Akeshi Takahashi
Hitachi, Ltd, Japan
Fällt der Groschen – intelligente Energiepolitik oder Sackgasse?
Moderation:
Dr. Alexander Heintzel
Springer Nature, Deutschland
Ivo Banek
IAV GmbH, Deutschland
Teilnehmer:
Dr. Katherine Ayers
Nel Hydrogen, USA
Otmar Bitsche
Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, Deutschland
Dr. Kathrin Goldammer
Reiner Lemoine Institut gGmbH, Deutschland
Matthias Kratzsch
IAV GmbH, Deutschland
Autor: Marc Ziegler
Bericht vom ATZlive-Kongress "Antriebe und Energiesysteme von morgen 2022"
ATZlive-Fachkonferenz Antriebe und Energiesysteme von morgen – Hybrid, in mehrfacher Hinsicht
Auf der diesjährigen ATZlive-Fachkonferenz Antriebe und Energiesysteme von morgen kamen Entwickelnde und Forschende aus zwei unterschiedlichen Fachrichtungen zusammen, die meist nicht viel miteinander in Kontakt treten, das aber dringend sollten. Schließlich sind Energielieferanten und Netzbetreiber sowie Fahrzeug- und Antriebsentwickler wechselseitig voneinander abhängig.
Die ATZlive-Fachkonferenz Antriebe und Energiesysteme von morgen war im doppelten Sinne eine hybride Veranstaltung. Zum einen konnten die Besucher sowohl virtuell als auch in Präsenz teilnehmen, zum anderen kombiniert die Veranstaltung selbst die Themengebiete der ursprünglich separaten Kongresse „Der Antrieb von morgen“ und „Grid Integration + Electrified Mobility“.
Der Fokus lag und liegt auf Themen, die den Wandel bei Fahrzeugantrieben ebenso beschreiben wie die technologischen Lösungen der zugehörigen Infrastruktur und die Bereitstellung der Primärenergie. Die Experten beider Bereiche haben also gemeinsame Schnittpunkte, die Herangehensweise und auch der Entwicklungsstand sind aber durchaus unterschiedlich. Während im Verkehrssektor bereits die Umsetzung des Markthochlaufs der Elektromobilität im Gange ist und die Forschung und Entwicklung sich mit der Weiterentwicklung vorhandener Technologien befasst, befinden sich viele Netzbetreiber – etwa beim Peak Shaving von Spannungsspitzen im Netz durch elektrische Zwischenspeicher und eine Flotte von Elektrofahrzeugen – noch immer in der Konzeptphase.
KEINE BLACKOUTS DURCH ELEKTROMOBILITÄT
Dass die Netze auch einen erhöhten Bedarf an Ladestrom durch den massiven Ausbau der Elektromobilität verkraften können, postuliert unter anderem Alexander Krug, Partner bei der Arthur D. Little, obwohl er in seiner Keynote in 2030 einen Gesamtenergiebedarf für das Laden von 126 TWh prognostiziert. Als wirkliche Herausforderung betrachtet er nicht die Stabilität der Netze, sondern vielmehr die deutlich höhere Ladeleistung, die etwa zur Versorgung batterieelektrischer Lkw-Flotten nötig ist.
Als Hauptverursacher für CO2-Emissionen über den Lebenszyklus eines Elektrofahrzeugs hat Porsche beim Taycan die Produktion der Batterie identifiziert, die knapp 40 % der Gesamtemission ausmacht. Otmar Bitsche, Leiter Elektromobilität bei Porsche, analysierte daraufhin die Möglichkeiten einer Emissionsreduktion durch Optimierung der Batteriegröße und der Ladeinfrastruktur sowie durch gezieltes Recycling, wobei sich erhebliche Potenziale erschließen lassen.
RÜCKKEHR DES RADNABENMOTORS
Dr. Akeshi Takahashi, Manager der Research and Development Group von Hitachi, stellte ein kompaktes und leichtes Radnaben-Antriebssystem vor, das in eine 19-Zoll-Felge passt und eine Maximalleistung von 60 kW liefert. Die Antriebseinheit vereint Motor, Wechselrichter und Bremse. Die Leistungsdichte soll bei 2,5 kW/kg liegen. Komponenten wie Antriebswellen entfallen. Insgesamt sollen die Energieverluste im Vergleich zu herkömmlichen Konfigurationen um 30 % sinken, da die Räder direkt angetrieben werden.
VERLEIHUNG DES SUSTAINABILITY AWARD IN AUTOMOTIVE
Die ATZ/MTZ-Gruppe und die Mobilitätsexpertinnen und -experten der Unternehmensberatung Arthur D. Little (ADL) haben zum ersten Mal gemeinsam den Sustainability Award in Automotive vergeben. Er zeichnet herausragende Beispiele für nachhaltige Lösungen in den Bereichen Umwelt- und Klimaschutz sowie Gesellschaft und Governance in der Automobil- und Mobilitätsindustrie aus.
ACHT GEWINNER IN DREI KATEGORIEN
Gewinner in der Kategorie Mobilitätskonzepte im Bereich Service sind T-Systems International und Continental mit dem System Guardian Angel, das die Verkehrssicherheit verbessert, insbesondere für Zweiradfahrer und Fußgänger. Ampeco entschied mit seiner nutzerfreundlichen EV-Charging-Platform den Bereich Geschäftsmodelle für sich. Im Bereich Infrastruktur lagen zwei Unternehmen gleichauf: Resonant Link (USA) mit ihrer EV-Wireless-Charging-Lösung und Lapp Mobility mit einem E-Auto-Ladegerät für die Haushaltssteckdose.
In der Kategorie Technologie zeichnete die Jury IAV im Bereich Antriebstechnik für einen E-Teilesatz zur Umrüstung von Nutzfahrzeugen mit Verbrennungsmotor aus, der Emissionen und Lärm nachhaltig reduziert und die Lebensdauer der Fahrzeuge erhöht. Opes Solutions gewann im Bereich Werk-/Rohstoffe mit seiner Solflex Photovoltaic Surface, die ebenfalls für die Anwendung in Lkw und Bussen entwickelt wurde. Den Bereich Kreislaufwirtschaft entschied Encory mit einem ganzheitlichen Remanufacturing- Ansatz für Fahrzeugkomponenten und Anlagen für sich.
Die Kategorie Start-up gewann die Accure Battery Intelligence für ihre Lösung zur Verbesserung der Analyse von Antriebsbatterien in Elektrofahrzeugen.