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Heavy-Duty-, On- und Off-Highway-Motoren 2024
12.11.2024 – 13.11.2024 – Eisenach, Deutschland
Kooperationspartner
CO2-Neutralität und Nachhaltigkeit im Fokus
18. Internationale MTZ-Fachtagung Großmotoren
07.11.2023 – 08.11.2023 – Nürnberg, Deutschland
NACHHALTIGE ANTRIEBE
Brennstoffzellen, batterieelektrische Antriebe, Hybridantriebe, Verbrennungsmotoren
SCHADSTOFF- UND CO2-REDUKTION
Alternative Kraftstoffe, Abgasnachbehandlungssysteme, Abgasgesetzgebung
KOMPONENTEN, TRENDS UND METHODEN
Systementwicklung, Simulation, Ressourcen und Recycling
Thomas Nickels
MAN Truck & Bus SE
Prof. Dr. Frank Opferkuch
TH Nürnberg
Dr. Markus Münz
VDMA e. V.
Besichtigung des Motorenwerks
Nürnberg der MAN Truck & Bus SE
Autoren: Christiane Köllner, Mathias Keiber
Nachricht von der 18. Internationalen MTZ-Fachtagung Großmotoren
So wird der Heavy-Duty-Bereich nachhaltig
Auch im Heavy-Duty-Bereich müssen Antriebssysteme hinsichtlich Kraftstoffverbrauch und Emissionen optimiert werden. Wege und Lösungen zeigt die Heavy-Duty-, On- und Off-Highway-Motoren 2023 auf.
Die Europäische Union (EU) strebt mit ihren Emissionszielen und Gesetzgebungen einen emissionsfreien Straßenverkehr bis 2050 an. Ein Fünftel des in der EU ausgestoßenen Kohlenstoffdioxids ist verkehrsbedingt. Leichte und schwere Nutzfahrzeuge machen hiervon rund 38 % aus. Angesichts dieser Anforderungen an eine Klimaneutralität, müssen die Emissionen verringert werden. Wie ein Zero-Emission-Transport gelingen kann, erklären Thomas Nickels, Senior Vice President Engineering Drivetrain, Cabin & Chassis bei MAN Truck & Bus SE, und Dr. Frank Opferkuch, Professor für Dezentrale Energieumwandlung und -speicherung an der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm, in ihrem Keynote-Vortrag auf der MTZ-Fachtagung Heavy-Duty-, On- und Off-Highway-Motoren 2023 in Nürnberg. Sie gehen dazu auf die vielversprechendsten Energieträger für eine nachhaltige Zukunft ein.
Konkret heißt das: Bis 2030 soll die Hälfte der von MAN in der EU verkauften Fahrzeuge einen emissionsfreien Antrieb haben; ab 2040 sollen alle neu verkauften Nutzfahrzeuge frei von fossilen Brennstoffen angetrieben werden. Neben dem rein batterieelektrischen Antrieb sieht MAN wasserstoffbasierte Antriebssysteme. Derzeit verfolge man zwei Technologien in Vorentwicklungsprojekten: Wasserstoffverbrennungsmotoren und Wasserstoff-Brennstoffzellen. Zusätzlich müsse für die bestehenden Flotten eine Umrüstung für den Einsatz von regenerativen Kraftstoffen ermöglicht werden.
Um die Transformation hin zu emissionsfreien Antrieben weiter zu beschleunigen und Nutzfahrzeugantriebe der Zukunft zu erforschen, hat MAN zusammen mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm den Campus Future Driveline gegründet. Erste Projekte in den Bereichen Batterie und Brennstoffzelle sind bereits gestartet.
CO2-Neutralität und Nachhaltigkeit im Fokus
Schwerpunktthemen der Fachtagung "Heavy-Duty-, On- und Off-Highway-Motoren 2023" sind unter anderem nachhaltige Antriebe, Schadstoff- und CO2-Reduktion sowie Komponenten, Trends und Methoden. 200 Teilnehmende aus 14 Ländern werden in der Keynote am zweiten Veranstaltungstag von Dr. Markus Münz, Stellvertretender Geschäftsführer Motoren und Systeme beim VDMA, einen Vortrag über den "Gesetzgebungstsunami aus Brüssel" hören. Die 18. Tagung wird ergänzt durch eine Führung durch das Motorenwerk Nürnberg der MAN Truck & Bus SE.
Heavy-Duty-Industrie kritisiert EU
Nach einer Besichtigung des MAN-Motorenwerks wird am zweiten Tag der ATZlive-Tagung Heavy-Duty-, On- und Off-Highway-Motoren 2023 Kritik an der EU geübt.
Die Europäische Union (EU) will klimaneutral werden. 2050 soll es soweit sein. An der Gesetzgebung, die das möglich machen soll, gibt es jedoch Kritik. Dr. Markus Münz, Stellvertretender Geschäftsführer Motoren und Systeme beim VDMA, sieht einen "Gesetzgebungstsunami aus Brüssel". Die EU wolle First-Mover im globalen Trend zur grünen Transformation sein, wodurch sich Vorteile für Firmen in der EU ergeben sollen. So beschreibt Münz das Kalkül Brüssels. Er hingegen sehe die EU als Industriestandort "massiv gefährdet" – und nennt drei Gründe. Erstens erhöhe sich der Konformitätsaufwand für die Firmen signifikant. Zweitens schaffe die unklare Gesetzgebung rechtliche Unsicherheit. Drittens stellten zu präskriptive Regularien ein Innovationshindernis dar.
Wirtschaftliche Herausforderungen auf dem Weg zur Dekarbonisierung zeigt Dr. Max Kofod, Fuels-Scientist bei Shell Global Solutions. Dort betrachtet man LNG mittlerweile nicht mehr als Übergangskraftstoff, sondern als einen Kraftstoff in Transition. Grund: Im Transportbereich sei eine vollständige Elektrifizierung aufgrund zahlreicher Unwägbarkeiten unwahrscheinlich, so Kofod. Für die Dekarbonisierung von LNG sieht er einen dreistufigen Weg: von fossilem LNG über Bio-LNG hin zu synthetischem LNG. Allerdings sei Bio-LNG, bis es als Kraftstoff zum Beispiel im Schiff lande, aktuell bis zu fünf Mal teurer als fossiles LNG, synthetisches LNG bis zu zehn Mal teurer. Betreiber von LNG-Schiffen hätten aktuell aber noch eine lange Atempause: Laut Kofod ändert sich bis 2035 an den EU-Regularien zur Zusammensetzung von LNG nichts.
100.000 Batteriepacks pro Jahr
Große Veränderungen gibt es derweil im Nürnberger MAN-Motorenwerk, das künftig auch ein Batteriewerk sein wird. Ab Anfang 2025 will MAN dort Hochvolt-Batteriepacks für elektrisch angetriebene Lkw und Busse in Großserie fertigen. Konkret heißt das: pro Jahr 100.000 Batteriepacks für circa 22.000 elektrisch angetriebene Nutzfahrzeuge, in denen pro Stück bis zu sechs der 600 kg schweren Batteriepacks verbaut werden. Die E-Lkw von MAN sollen damit auf Tagesreichweiten von 600 bis 800 km kommen.
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